In unseren Füßen steckt die Seele, also die Wurzel unseres Verlangens nach Bewegung, also des Verfolgens und der Flucht.
Die Füße sind das, was von den alten Pflanzenwurzeln bleibt, in denen allerdings der Wunsch nach Stabilität steckt; in unseren Wurzeln steckt unsere Beweglichkeit, unser Verlangen nach Bewegung. —
Vielleicht bezeugt der Baum, dessen Blätterkrone im Wind rauscht, einen Fluchtwunsch, den die Wurzeln vereiteln; im Wind wenden sich alle Blätter und was kann, folgt dem Wind, der es ergreift; der Chor ihrer Stimmen ist der Ausdruck einer verzweifelten und unmöglichen Sehnsucht — unsere Wurzeln hingegen sind beweglich, und es ist der Stamm, welcher unsere Stabilität darstellt. — die Füße wissen, dass sie, um zu fliehen, auf ihrer Flucht unsere ganze Schwere mitreißen müssen.
(Gasparotti/Donà S. 851f.)