Wenn einer berühmt wird, sagt der Herr Teste, dann hat er einen Fehler begangen, nämlich den, der ihn berühmt gemacht hat. Sie aber, Conte Emo aus dem tausendjährigen Geschlecht, haben das Ihr schreibwütiges Leben lang vermieden und Ihre 38000 Blätter mit Gedanken zur Verzweiflung und zu Zypressen einfach weggeschlossen, nur hin und wieder Briefe gewechselt mit den Begnadetsten, Cristina Campo und Alberto Savinio.
Dass dann die Witwe einen hungrigen akademischen Geier herbeirufen würde und der sich, dessen Freunde sich, deren Geliebte sich mit Ihrem unablässigen Schreiben Schriften zusammenklauben und Professorenstellen erobern würden, konnten Sie ja nicht ahnen, Conte. Inzwischen haben die alle ihre Stellen und Sie vergessen. Gut so? Und dann kommt noch ein Künstler daher und widmet Ihnen eine Ausstellung. Aber vielleicht wäre Ihnen solch ein wenig sozusagen seitlicher und wie verfliegender Ruhm ja ganz Recht gewesen.
"Die Verzweiflung ist eine tiefe Höhle, die man durchqueren muss, die man den Mut zu durchqueren haben muss, um den Ausgang in eine neue Welt zu finden, eine andere Welt". (Andrea Emo)